Flucht in die Sachwerte

„Putin droht mit Krieg!“ heißt es allgemein auf deutschen Straßen und in den Haushalten.

Unser Heizungsinstallateur besuchte uns, meine Frau und mich, überraschend am Abend.

Er setzte sich, bekam sein Bier und wirkte irgendwie geheimnisvoll. Flüsternd sah er sich nach allen Seiten um und wirkte dabei wie der grün gefärbte Schlemihl aus der Sesamstraße:

„Es ist an der Zeit, dass ihr der galoppierenden Inflation entgegenwirkt!“ Weiterlesen

Schiff ahoi!

Die Kreuzfahrtschiffe werden immer größer und mondäner. Ich bin froh, dass ich da nicht mitfahre. Ein kleiner Segler war bisher mein größtes Schifffahrtsvergnügen. Gern wäre ich mal mit einem Frachtschiff mitgefahren, aber das habe ich in meinem bisherigen Leben verpasst. In der Illusion meiner Vorstellung war es sicherlich anders, als wenn ich wirklich mitgefahren wäre. Weiterlesen

Zuhören

Die Definition des Begriffes Zuhören ist einfach und sachlich, sagt der Duden. „Zuhören bedeutet, dass zum rein körperlichen Vorgang des Hörens zusätzlich die Aufmerksamkeit auf das akustische Signal gerichtet wird.“

Diese Interpretation ist mir ein bisschen zu hoch und zu abstrakt. Es gibt sehr zahlreiche gute Interpretationen über das Zuhören. Ich habe mich auf wenige beschränkt. Weiterlesen

Brigitte Bardot

Brigitte Anne-Marie Bardot, kurz Brigitte Bardot, oft abgekürzt als BB, war eine französische Filmschauspielerin und Sängerin sowie Model und Sexsymbol der Fünfziger- und Sechziger-Jahre.

Geboren am 28. September 1934 (Alter 89 Jahre), in Paris, Frankreich.

Brigitte war nicht nur begeisterte Ballett-Tänzerin, sondern auch Musikerin. Sie veröffentlichte einige Alben und Songs, zum Beispiel mit Serge Gainsbourg.

Sie galt als Sexsymbol und Vorzeigefrau in Europa und Amerika in der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Weiterlesen

Juist

Moral ist wie die Mode einer Gesellschaft wandelbar.

Das musste ich, Student der Philologie 1962, im sechsten Semester erfahren. Lüneburg war damals wie heute ein traulich-gemütliches Städtchen, damals noch verträumt mit 60.000 Einwohnern und schon mit Fußgängerzonen ausgestattet. Es gab kleine einladende Lädchen mit Glocke an der Tür, Milchbars und bei der damals aufkommenden Hähnchen-Grill-Welle Verkaufsstände, eine kleine Privatbrauerei, ein Milchautomat in der Uni. Im nahegelegenen Kurpark mit der Saline und dem Gradierwerk konnte man relaxen, und es gab kostenlos Salzsäckchen zu Werbezwecken und einen Pranger aus Eisen aus dem Mittelalter auf dem Rathausmarkt, direkt vor dem Amtsgericht. Warmes Mittagessen im Eisenwerk konnten mittellose Studenten bekommen. Eine Bratwurst am Stand oder Schnellimbiss kostete eine D-Mark, ein halbes Hähnchen 1,95 D-Mark, ein Sahne-Joghurt in der Milchbar 50 Pfennige, ein halber Liter Bier im Lokal ebenfalls so viel. Bewundert wurde damals im tristen Straßenverkehr die „Isabella“, ein Pkw mit Holz-Armatur aus den Bremer Borgward-Werken von der man einige Exemplare sehen konnte. Weiterlesen