Brille

Kein Gegenstand als Utensil ständigen Gebrauches wird meist von erwachsenen Personen so häufig verlegt, verloren und gesucht wie eine Brille.

Auch mit Hausschlüsseln gibt es bei Verlust  mitunter Ärger und unnötige Kosten. Ich musste in meine Wohnung einbrechen, um den Schlüssel zu bekommen, der innen im Schloss steckte.

Oft ist es die beste Brille, die so kostspielig war, und die keine Krankenversicherung ersetzt, es sei denn, man versichert sie extra gegen Beschädigung, Verlust und gemeldeten Diebstahl.

Aber wer tut denn so etwas? Ich jedenfalls nicht. Ich spare, wo ich kann, besonders in Zeiten der galoppierenden Inflation.

Und mal ehrlich: Wer klaut schon eine Brille! Das muss man außerdem der Versicherung erst einmal nachweisen. Gegolten hat es in einem Fall des Einbruchdiebstahls eines Nachbarn, der neben dem Verlust von Bargeld, Schmuck auch den Verlust der Brille mit angab. Die Versicherung aber bestand übrigens auf Vorlage des Rechnung und erstattete den „Zeitwert“ der Sehhilfe.

Meine Frau hatte ihre Brille in der Einfahrt des Nachbarn nach einem kurzen Besuch verloren. Sie suchte und suchte, ging hinüber. Da lag sie. Sie sagt, sie hätte noch nie eine so zerquetschte Brille gesehen!

Für Selbstpflücker ist Erdbeeren sammeln ein El Dorado. Im Erdbeerfeld verlor ich sie, die gute entspiegelte, getönte Gleitsichtbrille. Vor der Futtermais-Ernte stahl ich mir einen Maiskolben vom Feld. Nachdem der Mais abgeerntet war, ging ich noch einmal über beide Felder.

Für mich war es eines eines der fünf Wunder in meinem Leben. Auf Anhieb fand ich meine beiden Brillen wieder, unversehrt! Die auf dem Erdbeerfeld hatte mindestens ein Vierteljahr draußen gelegen. Durch ihren Glanz in der Sonne konnte ich sie schon aus einigen Metern Abstand erkennen. Seit dieser Zeit glaube ich wieder an Wunder!

Viele Sprichwörter und Redewendungen gibt es über Brillen:

Von der „rosaroten Brille“ einmal abgesehen, die überall in aller Munde ist, hat mir kein Wort so gut gefallen wie „Wird der Bauer ein Edelmann, so guckt er den Pflug mit Brillen an.“ Darüber kann man einmal ruhig getrost nachdenken!

Gerade als ich bei einem großen Optiker-Unternehmen eine neue Brille beantragte, fiel mir ein Werbeschild im Schaufenster auf:

„Brille – Feldmann! Auf dem Plakat sah man einen unrasierten Dieb, der offensichtlich Brillen sammelte. Weiter war zu lesen: „Mit Brille wär‘ das nicht passiert!“

Jetzt muss mir mal jemand gedanklich helfen:

Wenn ich sie aufgehabt hätte, wäre sie mir ja nicht gestohlen worden!

Gelegentlich passierte es,, dass ich das notwendige Utensil suchte und suchte, bis mich jemand oder meine Frau aufmerksam machten: “ Fass mal hin! Du hast sie ja auf der Nase! Alzheimer lässt grüßen!“

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