Pioniergeist und Heldentum

Heldentum und Pioniergeist sind gegeben, wo sich jemand oder eine Gruppe selbstlos in den Dienst der Menschheit oder Menschlichkeit stellt.

Zwei große Schritte für die Menschheit waren Magellans Weltumseglung und die Mondlandung.

Unbewusst stellt man willkürlich die Frage, welche Leistung höher zu bewerten wäre.

Die Antwort muss wohl lauten: die erste Weltumseglung.

Während das Team der Mondlandung während des Fluges und dem Aufenthalt auf dem Mond vom Raumfahrtzentrum in Cape Kennedy überwacht wurde, kontrollierten Aldrin, Armstrong und Collins genau die Daten und das Programm. So gesehen waren sie in sicherer Obhut, ohne Hunger und Meuterei.

Magellan wusste 1519 nicht einmal, wie groß die Erde war. Ein zuverlässiges Kartenwerk hatte er nicht. Von seinen fünf Schiffen kehrten drei 1521 ohne ihn zurück. Eines ging unter, die Mannschaft des zweiten Schiffes mit den Versorgungsvorräten, desertierte im Bereich der heutigen Magellanstraße am Kap Hoorn.

Magellan musste sich gegen Widerstände einiger Berater und Matrosen behaupten, das Labyrinth der vielen engen Passagen zu durchfahren, um den Pazifischen Ozean zu erreichen. Schon bei der Suche nach einer Durchfahrt starben die ersten Matrosen wie auch während der strapaziösen Überquerung des Pazifiks an Erschöpfung, Hunger und Krankheiten.

Auf Guam wie auch später auf den Philippinen erwarteten ihn Feindseligkeiten der Eingeborenen, wie auch auf der Insel Mactan der Philippinen, wo er mit vielen anderen seiner Besatzungen von den Eingeborenen getötet wurde.

Sein Versuch einer Bekehrung der Ureinwohner durch eine Taufe zum Christentum erwies sich als diplomatischer Fauxpas.

Die Längengrade der Erde waren noch nicht feststellbar, und bei der geografischen Breite irrte er sich. Sein Ziel waren die Molukken, damals unter dem Namen der „Gewürzinseln“.

Der Portugiese Ferdinand Magellan segelte im Auftrag der spanischen Krone, weil zu damaliger Zeit Spanien das reichere Land war und eine Flotte wie unter der Leitung von Magellan finanzieren konnte. Dem König von Spanien war die Person Magellans egal. Ihm ging es nur um Macht, möglichst um die Herrschaft über die Welt, um Gold und dem aufstrebenden Gewürzhandel mit Indien.

Eine Jubelfeier ohne eine Würdigung Magellans Leistung, die Südwestpassage gefunden zu haben, fand nur zu Ehren der Rückkehr von 20 der ursprünglichen 237 Mann Besatzung unter Sebastian del Cano mit dem einen Schiff „Victoria“ statt.

Die erste Weltumsegelung, die heute vor 500 Jahren begann, dauerte fast drei Jahre. Dabei entdeckte der Portugiese im Auftrag der spanischen Krone eine Durchfahrt vom Atlantik in den Pazifik – die Magellan-Straße.

Magellan war erfüllt von positivem Entdeckergeist. Er war auf jeden Fall keiner dieser Haudegen, mit denen man heute häufig die Entdecker und Eroberer assoziiert. Er hat eine gewisse Bildung genossen, war Knappe am Hof des portugiesischen Königs, und hatte auch ein gewisses Interesse an fremden Kulturen.

Infolge beiderseitigen Misstrauens, Mangels an diplomatischem Geschick und bescheidener Zurückhaltung musste seine Mission bei den Eingeborenen scheitern.

„Undank ist der Welt Lohn“ heißt ein Sprichwort.

Was heute fast jede Chronik verschweigt: In einigen Inselstaaten wird heute Magellan als böser Mensch angesehen und gar verteufelt. In der übrigen Welt wird seiner ungeheuren Leistung gedacht.

 

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